CDM-Beleuchtung

 

Ich hatte mehrere Gründe für die Außerbetriebnahme der alten Leuchte:

• die Reflektorfolie hat durch die Wärmebelastung und die UV-Strahlung der nahen T5-Lampe massiv gelitten. Sie ist braun und rissig geworden, die Wirkung des Reflektors hat deshalb stark nachgelassen. Auch die Klebestellen, an denen die Folie auf die Stützen geklebt ist, hielten der Wärme- und Strahlungsdauerbelastung nicht stand, und haben sich einfach gelöst. Rechts gibt es ein Foto vom traurigen Zustand der alten Leuchte zu sehen,
• Halogen-Metalldampflampen führen im Seh-/Wuchslicht-Vergleich das Feld noch vor den Leuchtstofflampen an, und zwar unabhängig davon, welche Bewertungsfunktion zugrunde liegt. Es lag also nahe, auch mal diese Lampen einzusetzen,
• und last but not least war mein Aquarium durch den geringen Abstand von nur etwa 10 cm von der Aquarienoberkante bis zur Leuchte nicht wirklich offen, und für intensivere Arbeiten an den Pflanzen oder der Einrichtung musste jedesmal die Leuchte abgenommen werden.

• zwei Strahler für Hochdruckentladungslampen. Es ist wichtig, daß der Strahler einen möglichst großen Reflektor besitzt, der möglichst weit um die Lampe (das Leuchtmittel, der Brenner) herumgezogen ist. Das steigert den Leuchten-Betriebswirkungsgrad, und vermindert den Streulichtanteil, der zu Blendungen führt. Ich habe zwei Superlight Compact-Strahler von Willy Meyer + Sohn gewählt. Diese Leuchten sind in der Schutzart IP65 (staubdicht und strahlwassergeschützt) ausgeführt, und damit den Bedingungen am Aquarium bestens gewappnet. Zudem ist der Deckel als Kühlkörper ausgebildet, der die Einhaltung der Temperaturbedingungen für die elektronischen Vorschaltgeräte gewährleistet,
• zwei elektronische Vorschaltgeräte (EVG). Sie sorgen für flimmerfreien Betrieb der Lampen, verringern den Energieverbrauch und verlängern die Lebensdauer der doch recht teuren Lampen. Meine Geräte sind Powertronic^® PTU 70/220-240 von Osram,
• zwei Halogen-Metalldampflampen, vorzugsweise welche mit Keramikbrenner, und für den Süßwasserbereich mit neutraler, tageslichtähnlicher Lichtfarbe. Bei mir sind es Philips CDM-TD 70/942.

Das verwendete Osram-EVG besitzt eine metallene Basisplatte, die nach Demontage des Strahlers und Entfernung des eingebauten, konventionellen Vorschaltgeräts (Drossel und Zündgerät) vollflächig auf dem Gehäusedeckel aufliegt. Etwas Wärmeleitpaste dazwischen verbessert den Wärmeübergang. Die Einhaltung des Temperaturlimits von 80 °C am Kontrollpunkt t_c ist so gegeben.

Auf dem Bild rechts ist die zusammengebaute Lampeneinheit zu sehen. Zur Komplettierung fehlt noch die Gehäuseschale mit dem Haltebügel.

Ganz anders wirken die beiden CDM-Strahler als Punktlichtquellen. Hier ist Schatten auch wirklich Schatten. Bereits kleines Kräuseln auf der Wasseroberfläche äußert sich im Schattenwurf. Das Aquarieninnere ist ein Meer von hellen Licht- und dunklen Schattenklecksen. Es wirkt wie ein sonnendurchfluteter Teich. Die optische Wirkung ist sehr, sehr reizvoll, die im Bild rechts wegen des hohen Kontrasts von Licht und Schatten nur unzureichend wiedergegeben wird.

Allerdings ist der Lichtkegel der beiden Meyer-Strahler sehr ungleichmäßig, wie nebenstehende DIALux-Simulation zeigt. Ausgehend von einem sehr hellen Spot in der Mitte des stark elliptischen Lichtscheins fällt die Beleuchtungsstärke sehr schnell nach außen hin ab. Runde Strahler besitzen eine gleichmäßigere Ausleuchtung, und so rate ich allen, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, sich vorrangig nach Leuchten mit runden Reflektoren umzusehen.

Ich für meinen Teil bin aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden.