Mythen und Legenden
Teil II: Beleuchtungsstärke
I. Beleuchtungsdauer | II. Beleuchtungsstärke | III. Die "Mittagspause" | IV. Anmerkung |
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"Eine zu geringe Beleuchtungsstärke kann nicht durch eine Verlängerung der Beleuchtungsdauer ausgeglichen werden." In der Natur steigt die Beleuchtungsstärke nach Sonnenaufgang an, nimmt bis zum Maximum am Mittag zu, um dann bis Sonnenuntergang wieder abzufallen. Der tatsächliche Wert ist dabei sehr stark vom Bewölkungszustand abhängig. So kann die Beleuchtungsstärke bei Regen und starker Bewölkung auch in den Tropen auf Werte unter 2000 Lux fallen.. Für die Pflanzen ist nun weniger die maximale Beleuchtungsstärke entscheidend, sondern die während der Assimilationsperiode eingestrahlte Energie, die sich näherungsweise als das Integral der Beleuchtungsstärke in Luxstunden, im Bild 4 als die Fläche unter den Kurven eingezeichnet, darstellen läßt. Zudem tut sich bei den meisten Pflanzen bei Werten über 20.000 bis 30.000 Lux nicht mehr viel bei der Assimilationsrate. Ausnahmen sind ausgesprochene Starklichtpflanzen wie z.B. Rotala macrandra oder Cabomba caroliniana. Ein Beispiel aus der Hortikultur: Chrysanthemen benötigen täglich 80 Kiloluxstunden Lichtenergieeinstrahlung (nach Philips, "Horticultural Lighting"). 10 Stunden à 8 klx ergeben aber genauso 80 klx*h wie 16 Stunden mit 5 klx. Die Wasserpflanzengärtnerei Tropica schreibt im Bericht "Die atemberaubenden Unterwasserlandschaften arktischer Seen":
Die mögliche Ausdehnung der täglichen Beleuchtungsdauer ist auch abhängig vom Entwicklungszustand der Pflanze. Keimlinge können oft länger beleuchtet werden als ausgewachsene Pflanzen. Die eingangs angeführte Behauptung ist also so pauschal falsch. Eine schwache Beleuchtung läßt sich, in Grenzen natürlich, tatsächlich mit einer längeren Beleuchtungsdauer kompensieren. |
![]() Bild 4: Verlauf der Beleuchtungsstärke |