Immer wieder tauchen in diversen
Aquaristikforen Fragen zu Leuchtstofflampen auf, die oft mit bald über Generationen
verbreiteten Mythen beantwortet werden. Ich habe
mich deshalb mal mit ein paar Fragen an einen Lampenhersteller gewandt. Der Firma Philips möchte ich hier
nochmals herzlich für die Beantwortung meiner Fragen danken (hallo Herr Britz, hallo Herr
Kohlsdorfer ;-))).
Frage: Warum fallen
Leuchtstofflampen aus?
Antwort: Durch den Abbau des auf der Wendel befindlichen
Emitters¹ sowie
der Ablagerung von Quecksilber² wird der Gasentladungsprozeß schließlich beendet.
[Anmerkung von mir:
¹) Auf den Heizwendeln an den Lampenenden befindet sich zur Verringerung der
Elektronenaustrittsarbeit eine Schicht aus Erdalkalioxiden. Diese Schicht leidet mit der
Zeit, wie bei anderen Elektronenstrahlröhren auch.
²) Quecksilber aus der Gasentladungssäule reichert sich in der Leuchtschicht an und
steht daher dem Gasentladungsprozeß nicht mehr zur Verfügung.]
Frage: Fallen
Leuchtstofflampen bei höheren Temperaturen schneller aus (z.B. 40 bis 50 Grad C in
Aquarienabdeckungen)?
Antwort: Der Temperaturbereich zwischen 40 ° und 50 °C
stellt kein Problem für die Lebensdauer dar. Allerdings ist der Lichtstrom nicht ideal.
[Anmerkung:
Der Lichtstromrückgang fällt zu höheren Temperaturen deutlich geringer aus, wie zu
niederen, siehe auch dazu die Grafik
von Philips. Bei den in meiner Abdeckung eingesetzten
FQ-Lampen ist das Wirkungsgradmaximum zu höheren Temperaturen verschoben, Grafik von Osram. Bei meinen bisherigen
Messungen erreichte die Temperatur im Raum zwischen den Lampen und der
Spitzwasserschutzscheibe etwa 35 - 40 °C.]
Frage: Warum geht der
Lichtstrom zurück?
Antwort: Der Lichtstromrückgang über die Lebensdauer ist
hauptsächlich durch Ablagerungen im Leuchtstoff bedingt. Allerdings beträgt er bei der
TL-D Super 80 recyclebar max. 10 % über die Lebensdauer.
[Anmerkung: Der abgestrahlte UV-Anteil nimmt über die
Lebensdauer nicht zu.]
Frage: Wie ist der Begriff
"wirtschaftliche Nutzlebensdauer" definiert?
Antwort: Die Nutzlebensdauer nennt man die Zeit, bis der
Anlagenlichtstrom nur noch 80 % des Ausgangswertes (100 Stunden-Wert) beträgt, d.h.
Ausfallrate multipliziert mit dem [relativen] Lichtstrom ergibt einen Wert größer oder
gleich 80 %.
[Anmerkung: Die Nutzlebensdauer ist also die Zeit, nach
der eine Lampe entweder ausgefallen ist, oder einen Lichtstrom von weniger als 80 % des
Ausgangswertes aufweist. Moderne Dreibandenlampen besitzen einen Lichtstromrückgang von
weniger als 10% über ihre gesamte Lebensdauer, d.h. Dreibandenlampen
fallen immer vor Erreichen der 80 %-Marke beim Lichtstrom aus. Das heißt aber auch, daß
man Dreibandenlampen tatsächlich solange betreiben kann, bis sie nicht mehr zünden.] |